„New DE Life“ Talk-Show

organisiert vom Konfuzius Institut Hamburg in Kooperation mit dem Chinesischen Akademikerverein Hamburg

Der Herbst hat Hamburg in festem Griff, das bedeutet zum einen man kann die wunderschönen bunten Blätter bewundern, die den Boden in einen goldenen Teppich verwandeln, zum anderen werden die Tage aber auch immer kürzer und die Regentage immer häufiger. Diese widersprüchliche Mischung ist auch wie die Stimmung all jener, die ein Leben im Ausland beginnen. Sie sind voller Erwartung aber auch Besorgnis. Ob nun Deutsche nach China gehen oder Chinesen nach Deutschland kommen, sie alle werden auf kulturelle Unterschiede und nicht wenige Fettnäpfchen treffen. Indem man die Erfahrungen in humorvoller Sprache teilt, wird der Anfang in einem fremden Land vielleicht nicht so schwer.

Mit diesem Ziel vor Augen organisierte das Konfuzius Institut Hamburg in Kooperation mit dem Chinesischen Akademikerverein Hamburg am 04. November die Talkshow „New DE Life“ im Hamburger Yu Garden. Die deutsch-chinesische SiGn-Band des Konfuzius Institut Hamburgs übernahm die Eröffnung und sorgte direkt für gute Stimmung im Shanghai Saal. Die Moderatorinnen, Yina und Linda, sorgten für eine witzige Einführung in dreisprachiger Ausführung und unter Gelächter und Applaus begann die Talkshow.

Als erstes betraten Moritz Lohmann und Zhang Yichi die Bühne und erzählten nach der chinesischen Art des „Xiang Sheng“ (ein Dialog zwischen zwei Komikern) Geschichten aus und über Hamburg. Das Konfuzius Institut Hamburg bewies, dass Entfernung kein Hindernis in der heutigen Welt mehr darstellt. Dai Hengyu, der Gründer von Fudans „Dankou Comedy“, wurde live aus China dazugeschaltet und brachte mit seinen Erzählungen aus Uni Tagen das Publikum zum Lachen. Als nächstes erzählte Yan Rong, eine chinesische Studentin, über Fettnäpfchen, in die sie kurz nach ihrem Umzug nach Deutschland hineingetreten ist. Das Publikum fühlte mit ihr, kam aber nicht drumherum über die humorvolle Erzählweise zu lachen. Volker Szychowiak, der besonders auf den chinesischen Medien überaus erfolgreich ist, war ebenfalls als Redner vor Ort. Er berichtete über Missverständnisse und Schwierigkeiten beim Chinesischlernen und löste mit seinen Beispielen ebenfalls viel Gelächter aus. Die Menschen aus dem Nordosten Chinas sind für ihren Humor bekannt und auch Betty konnte diesen Stereotyp bestätigen. Sie erzählte über deutsche schwarz-weiß Outfits und machte sich über den Unterschied der Kleidergrößen in Deutschland und China lustig.

Der erste Teil der Talkshow endet so wie er angefangen hatte— mit viel Gelächter und Applaus. Zur Überleitung spielt die Band SiGn das Lied „Secret Fragrance“ und danach ging es direkt weiter mit Moritz Lohmann, der erneut die Bühne betrat, um über seine letzte Reise nach China, Lanzhou zu berichten. Dabei zeigte er vor allem die Unterschiede zwischen chinesischen und deutschen Zügen auf und warnte alle Neuankömmlinge vor der Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn. Liu Manman, die am Konfuzius Institut Hamburg unterrichtet, hatte zuvor lange in Italien gelebt und erzählte, anknüpfend an ihren Vorredner, über die italienischen Busse und Bahnen, die, ganz anders als die regelbefolgenden Deutschen, auch mal mitten in der Fahrt umdrehen, um einen Passagier woanders abzusetzen. Rafael Knolle ist ebenfalls Chinesisch Lehrer am Konfuzius Institut Hamburg und beeindruckte das Publikum nicht nur mit seinen Chinesisch Kenntnissen, sondern auch mit seinen Erzählungen über seinen Auslandsaufenthalt in China. Zhang Yichi, Vorsitzender des Chinesischen Akademikerverein Hamburgs und Li Qi von der Handelskammer der Provinz ShaanXi in Deutschland erzählten in gekonntem Deutsch allerlei Interessantes, das in ihrem Leben in Deutschland passiert ist und sorgten so für einen humorvollen Abschluss des zweiten Teils.

Nach dem Ende der offiziellen Talkshow durfte nun während der „Open-Mic“ Zeit alle Freiwilligen auf die Bühne, um auch ihre lustige oder peinliche Geschichte zum Besten zu geben. Während Open-Mic wurden die Zuschauer mehr und mehr zum Mitmachen animiert. So wurde bei fehlenden Vokabeln, Nervosität und Texthängern mitgeholfen und alle Teilnehmenden rückten näher zusammen. Nach der Veranstaltung hatten alle Zeit, sich weiter über ihre Erlebnisse auszutauschen, neue Bekanntschaften zu machen und leckere Spezialitäten aus China zu probieren.

Die Geschichten und Erfahrungen, die an diesem Tag, erzählt und geteilt wurden, dienen nicht nur der Belustigung, sondern auch dafür, zu zeigen, dass wir uns alle doch viel ähnlicher sind als ursprünglich vielleicht gedacht. Kommunikation und kulturelle Austausch war nicht nur das Ziel dieser Veranstaltung, sondern ist auch das Ziel des Konfuzius Institut Hamburgs.

Das Video zur Veranstaltung finden Sie hier.

Den chinesischen Text können Sie hier lesen.