Mit der Maus auf eine Reise nach China

Der Tag der offenen Tür vom Konfuzius-Institut Hamburg 2023

Die allen bekannte Kindersendung „Die Sendung mit der Maus“ veranstaltet am 3. Oktober, dem Deutsche Nationalfeiertag, gemeinsam mit deutschen Kulturinstitutionen aus allen Bereichen die Veranstaltung „Mit der Maus auf eine Reise um die Welt“.

Sie soll Kindern in ganz Deutschland die Möglichkeit anbieten, an Tagen der offenen Tür von verschiedenen Institutionen und Organisation aus allen Lebensbereichen teilzunehmen und so mehr über verschiedene Berufsbilder und Kulturen zu lernen. Als Partner der Veranstaltung „Mit der Maus auf eine Reise um die Welt“ veranstaltet das Konfuzius-Institut Hamburg ebenfalls seit vielen Jahren den Chinesischen Kulturerlebnistag und den „Tag der offenen Tür“ des Konfuzius-Instituts Hamburg.

Am Tag des 3. Oktober wurde schon früh alles im Yu-Garten, dem Veranstaltungsort, vorbereitet. Die Mitarbeiter des Konfuzius Instituts bereiteten 5 Stationen mit verschiedenen Aktivitäten vor, Stärkung in Form von leckerem Milchtee und „Teeeiern“, einer Spezialität aus China, durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen. Alles war bereit, um die Kinder auf eine gedankliche Reise ins Land der Mitte zu schicken und Chinas Kultur zu entdecken!

Ab 10 Uhr kamen die Kinder in Begleitung ihrer Eltern nacheinander zum Yu-Garten in Hamburg, erhielten am Eingang die Stationen-Checkliste und betraten anschließend den Saal im Stil des alten Shanghais. Die Kinder waren bereit für ihre Reise nach China und die von den Lehrern des Konfuzius Instituts vorbereiteten Aktivitäten: chinesische Schriftzeichen lernen, erste Erfahrungen mit der chinesischen Sprache sammeln, chinesische Lernlieder singen, an Spielen teilnehmen und kleine Bastelkunstwerke schaffen. Die Kinder konnten frei entscheiden, welche Station sie zuerst ausprobieren wollen und nach jeder Station bekamen sie einen Stempel. Wenn sie 4 Stempel gesammelt hatten, konnten die Kinder eine Kuscheltier-Maus und ein Überraschungs-Geschenk abholen, das vom Konfuzius-Institut für sie vorbereitet worden war. Sobald die Mitarbeiter des Konfuzius-Instituts zu Ende erklärt hatten, stürmten die Kinder auch schon los, um die verschiedenen Aktivitäten auszuprobieren.

Bei der Station „chinesische Schriftzeichen lernen“ wurde das Schreiben chinesischer Schriftzeichen mit dem Erkennen von Tieren kombiniert. Die Kinder hörten zunächst die Legenden der 12 Tierkreiszeichen und sollten diese Tiere dann zwischen vielen anderen Bildern heraussuchen. Der nächste Schritt war nun die chinesischen Schriftzeichen der Tiere anzuschauen. „Wir kennen die Zeichen nun einzeln, aber was ist, wenn alle durcheinander sind?“ Die Kinder sollten versuchen, die einzelnen Zeichen im Durcheinander zu finden, wie viele Kühe/Pferde und so weiter liegen aus? Als letzte Übung sollten die Kinder versuchen, die Tiere anhand von Geräuschen zu erraten. Aber Achtung, das ist nicht so einfach wie man denkt, denn: auch im Tierreich gibt es verschiedene Sprachen, ein Beispiel: Auf Deutsch bellt ein Hund „wau wau“, aber auf Chinesisch „Wang Wang“!

Für die Bastelecke hatten die Lehrkräfte Scherenschnittmuster der 12 Tierkreiszeichen und andere Muster vorbereitet. Die Kinder, die gerade die Geschichte der 12 Tierkreise gehört hatten, waren natürlich besonders an den Scherenschnittmustern der Tierkreise interessiert. Sie suchten mit ihren Eltern nach ihren eigenen Tierkreiszeichen, diese auszuschneiden und für ein „Familienfoto“ zusammenzulegen. Auch die anderen Kinder, die noch nichts über die chinesischen Tierkreise gelernt hatten, fanden diese Station sehr interessant. Die farbigen Papierstücke wurden in den Händen der Lehrerin hin und her gefaltet, als Außenstehender konnte man kein Muster oder keine Regeln erkennen, es schien im ersten Moment auch nicht sonderlich spannend zu sein, doch als die Lehrerin das Papier auffaltete, schien es als hätte sie wie durch Zauberei das langweilige Blatt Papier in ein interessantes Scherenmuster verwandelt. Die Scherenschnitt-Aktion erregte nicht nur die Aufmerksamkeit der Kinder, sondern auch die Eltern waren begeistert. Eine junge Schülerin war so angetan, dass sie ein Papier nach dem nächsten ausschnitt und gar nicht mehr gehen wollte. Die zuständige Lehrerin gab ihr einen Stapel buntes Papier mit, damit sie auch zu Hause weiter üben konnte.

In der Spielecke bereiteten die Lehrer die Spiele „Springender Panda“, „Finde die Nase“ und Puzzlespiele mit chinesischen Schriftzeichen vor. Die jüngeren Kinder waren vor allem von dem Spiel „Springender Panda“ angetan und spielten Runde für Runde, fest entschlossen, einmal zu gewinnen. Während des Spiels „Finde die Nase“ schauten einige Kinder auf das chinesische Schriftzeichen „目” (deutsch: Auge) in ihren Händen und sagten: „Die Striche hier sind doch Zähne, das Zeichen sollte also das für Mund sein und nicht für Auge.“ Und wieso hat „口” (das Zeichen für Mund) keine Zähne? Wie kann das ein Mund sein, wenn er keine Zähne hat?“ Diese niedlichen „Warum“-Fragen der Kinder belustigten auch die Eltern und sie waren ebenfalls auf die Erklärung der Lehrerin gespannt. „Manche Babys und ältere Menschen haben keine Zähne, daher stellt das Zeichen „口”den Mund aller Menschen dar; die beiden horizontalen Linien im Zeichen „目” stellen den Augapfel dar. Wenn ihr mir nicht glauben könnt, werde ich es für euch zeichnen“, erklärt die Lehrerin.

Nach dieser Erklärung verstanden die Kinder und die Eltern stellten fest, wie interessant Chinesisch ist. Die Lehrer der Spielecke waren von der Leichtigkeit, mit der die Kinder die chinesischen Schriftzeichen nachzeichneten und ihrer Kreativität begeistert. Nachdem die Kinder das chinesische Schriftzeichen-Puzzle gemeistert hatten, probierten sie sich daran, die Schriftzeichen selbst zu schreiben und schrieben das Schriftzeichen „熊猫“ (=Panda) in verschiedenen Variationen. Die Kinder machten das so gut, dass man fast meinen könnte, sie würden Chinesisch schon seit vielen Jahren lernen.

Durch das spielerische Lernen wurde bei vielen Kinder großes Interesse an Chinesisch geweckt. Ein 8-jähriges Mädchen, dessen Mutter Chinesin und Vater Deutscher ist, wurde in Dänemark geboren. Ihre Muttersprache ist Dänisch und Deutsch. Obwohl sie zuvor oft hörte, wie ihre Mutter und ihre Oma Chinesisch sprachen, hatte sie zuvor kein Interesse daran, die Sprache selbst zu lernen. Aber nachdem sie an den Aktivitäten vom Konfuzius Institut teilnahm, sagte sie, dass chinesische Schriftzeichen super interessant seien und sie in Zukunft mit ihrer Mutter Chinesisch sprechen möchte. Die Mutter erkundigte sich sofort nach einem passenden Kurs und dem nächstmöglichen Probeunterricht. Sie konnte es kaum erwarten, dass ihr Kind sofort mit dem Chinesisch lernen beginnt. Unter Anleitung der Lehrer ging es für die Kinder nun in die Goldene Halle des Yu-Gartens, um an der Aktion „Ersten Erfahrung mit der chinesischen Sprache“ teilzunehmen.

Beim Betreten des Saals wurden die Kinder mit einem Lied begrüßt. Dann teilten sie sich in Gruppen auf und begannen, kurze Gespräche auf Chinesisch zu üben, zum Beispiel wie man sich gegenseitig begrüßt, nach dem Wohlbefinden des anderen fragt, nach dem Namen fragt, sich verabschiedet usw. Anschließend lernten sie die Pinyin-Schreibweise der 12 Tierkreiszeichen kennen und festigten ihr Wissen anschließend durch Spiele. Durch das spielerische Lernen hatten die Kinder gar nicht das Gefühl im Unterricht zu sein und genossen das Lernen sogar. Für die wartenden Eltern haben die Mitarbeiter des Konfuzius Instituts ebenso eine Schnupperstunde vorbereitet. Thema war: Ist Chinesisch wirklich eine sehr schwer zu erlernende Sprache? Der Lehrer zeigte die Besonderheiten des Chinesischen auf, indem er Deutsch und Chinesisch miteinander in den Vergleich stellte. Des Weiteren wurde darauf hingewiesen, dass es im Deutschen bereits einige aus dem Chinesischen kommenden Wörter gibt, wie zum Beispiel: „Fengshui“ ( fēngshui = die Lehre der Harmonisierung von Mensch und Umwelt), „Kungfu“ (gōngfu = eine Kampfsportart aus China), „Kotau“ (kētóu = ein Zeichen des Respekts, bei dem man sich hin kniet und mit dem Kopf den Boden berührt) usw. Das führte den Teilnehmern vor Augen, das Chinesisch tatsächlich gar nicht so weit weg ist, wie vielleicht ursprünglich gedacht. Zu guter Letzt lernten die Eltern die Zahlen von eins bis zehn und beendeten somit mit einem Gedächtnistraining diese erste Erfahrung mit der chinesischen Sprache. Viele Eltern sagten, dass sie nach diesem Kurs unbedingt Chinesisch lernen möchten. Eine Teilnehmerin meinte, dass die heutige Erfahrung ihre Sicht auf Chinesisch verändert habe, sie sei nun davon überzeugt, dass Chinesisch gelernt werden kann und plane, einen Chinesisch Kurs zu finden, der zu ihr passt.

Was höre ich da? Einige Teilnehmer sagen, nur ein Lied zu singen, reicht ihnen nicht? Dann sollten sie unbedingt an der Aktivität „Singend Chinesisch lernen“ teilnehmen! Damit die Kinder eine neue Fähigkeit mit nach Hause bringen können, hat das Konfuzius Institut „Singend Chinesisch lernen“ organisiert. Dabei lernen die Kinder zunächst die korrekte Aussprache und danach auf Chinesisch zu singen. Unter dem Klang der Gitarren sangen die Jungen und Mädchen, mal getrennt, mal leise, mal laut, mal schnell, mal langsam. Kurz gesagt, sie sangen das Lied immer wieder auf unterschiedliche Art und Weise. Einer der Väter sang selbstvergessen, seine Stimme übertraf alle anderen nicht nur von der Lautstärke, sondern auch seine Aussprache war hervorragend, was bei allen Bewunderung hervorrief. Seine Frau neben ihm sagte: „Wenn meine Aussprache besser wäre, könnte ich die hohen Töne noch besser singen.“

Durch das Teilnehmen an den verschiedenen Aktivitäten hatten die mehr als 100 Teilnehmer das Gefühl, wirklich nach China gereist zu sein. Sie sangen chinesische Lieder, schrieben chinesische Schriftzeichen, aßen chinesische Spezialitäten, und sagten „Ni Hao“ (=Hallo) und „Zai Jian“ (=Auf Wiedersehen) zueinander auf Chinesisch. “. Eine Mutter sagte, sie sei dem Konfuzius-Institut Hamburg sehr dankbar, dass mitten in Hamburg so wundervolle Aktivitäten organisiert wurden, es sei wirklich ein unvergesslicher Tag gewesen.

Das Konfuzius-Institut Hamburg öffnete Kindern und Eltern während der jährlichen Veranstaltung „Mit der Maus auf eine Reise um die Welt“ eine Tür in den Osten. Durch den Umgang mit der chinesischen Sprache, den chinesischen Schriftzeichen und dem Verständnis der chinesischen Kultur haben die Kinder den ersten Schritt auf einer langen Reise gemacht, „die Welt zu bereisen und China zu verstehen“.

Den chinesischen Text können Sie hier lesen.