Young Scholars Forum

Konzept und Moderation:
Dr. Wang Yi, Teamleiterin der Abteilung Internationales, Universität Hamburg

Referentin:
Dr. LIU Qing, Juniorprofessorin BWL Fakultät der Universität Hamburg, Direktorin Maritime Economics Research Center (MERC)

 

China und die „Belt and Road” Initiative (Vortrag in englischer Sprache)

Die Belt Road Initiative (BRI), in Deutschland als „Neue Seidenstraßen-Initiative” bekannt, ist ein außenpolitisches Konzept der chinesischen Regierung zur Integration der Wirtschaftsräume Asien, Europa und Afrika. 70% der Weltbevölkerung, 75% der bekannten Energiereserven, sowie 55% Welt-GDP wird die BRI einschließen.

Prof. LIU verschafft mit ihrem Vortrag Einblicke in dieses gigantische Projekt, das das Globalhandeln bereits dramatisch verändert hat und noch weiter verändern wird. Über die Vorstellung von BRI hinaus wird darüber diskutiert, wie der Einfluss dieses Projektes im Alltag spürbar wird und wer langfristig davon profitieren wird.

Seit Mai 2016 ist Dr. LIU Qing Juniorprofessorin in der BWL Fakultät der Universität Hamburg. Gleichzeitig hat sie auch die Position als Direktorin von dem Maritime Economics Research Center (MERC) inne, das 2016 u.a. mit Beteiligung von Reedereien einschließlich Peter Döhle Schiffahrts-KG, MPC Capital, Bernhard Schulte GmbH & Co. KG, HSH Nordbank, etc.

Bevor sie dem Ruf nach Hamburg folgte, war sie in den USA tätig, u.a. als Direktorin für Transportation Economics at Nick J. Rahall Transportation Institute (RTI) in West Virginia und am Upper Great Plains Transportation Institute (UGPTI).

Mehr zum Thema „Seidenstraße” im Konfuzius-Institut am 4. April beim 67. Deutsch-Chinesischen Dialog und am 7. April bei Buddhas Weisheit.

Young Scholars Forum

Konzept und Moderation:
Dr. Wang Yi, Teamleiterin der Abteilung Internationales, Universität Hamburg

Referenten:
Internationale junge Wissenschaftler_innen aus China und Europa

Wie haben einst chinesische Intellektuelle auf Kriege im Europa des frühen zwanzigsten Jahrhunderts reagiert, und wie positionieren sich die heutigen Intellektuellen im Diskurs der Global History? Welche chinesischen Bücher las man in der DDR gerne, und warum schrieb Brecht ein „chinesisches“ Stück? Wie gedenken Erinnerungsorte der chinesischen Geschichte, und welche kann man in China besuchen? Welche Spuren der deutschen Bildungskultur der 1930er Jahre lassen sich in Shanghai finden? Und wie sieht das Alltagsleben der jungen Studierenden und Forschenden in China aus?
China gilt es neu zu entdecken, hautnah zu erleben und wissenschaftlich zu erklären, nicht zuletzt oder besonders im vergleichenden Blick mit Europa. Im Rahmen des Joint-PhD Programms „China in Europa, Europa in China“ forscht seit 2017 eine internationale Gruppe junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Fudan-Universität und der Universität Hamburg auf verschiedenen Fachgebieten wie der Geschichts-, Literaturwissenschaft und der Philosophie. Sie kommen entweder aus China und bringen Lebens- und Forschungserfahrungen mit nach Deutschland oder haben durch eine ein- oder zweijährige Studienreise China als Forschungsgegenstand und Lebensraum intensiv kennengelernt.
Mit ihnen als Referenten eröffnet das Konfuzius-Institut ab Februar 2020 ein neues Forum mit dem Motto: „Junge Wissenschaftler_innen über China“. Monatlich präsentieren hier die Nachwuchsforscher_innen dem Publikum ihre Forschungsgebiete und auch ihre ganz persönlichen China-Erfahrungen. Das Konfuzius-Institut lädt alle Chinainteressierten herzlich zu diesem Wissens- und Erfahrungsaustausch und zur anschließenden Diskussion ein.

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Abkunft oder Abgrenzung? Koguryŏ in den Debatten der Historiker der koreanischen Minderheit in China

Als im Sommer 2003 die Nachricht eines chinesischen Forschungsprogramms zur Geschichte des Nordostens ins benachbarte Südkorea drang, war das Entsetzen groß. Die chinesischen Historiker des Projektes hatten das Königreich Koguryŏ (35 v.Chr.- 668 n. Chr.), das bis dato gemeinhin als elementarer Abschnitt koreanischer Geschichte galt, als einen Teil chinesischer Regionalgeschichte bezeichnet und in die Geschichtsschreibung der VR China integriert.

Sowohl südkoreanische als auch internationale Kommentatoren überschlugen sich daraufhin mit Mutmaßungen, was China mit dieser Eingliederung politisch bezwecke. Rasch rückte die in China ansässige koreanische Minderheit in den Blickpunkt. Durch die Überführung von Symbolen koreanischer Geschichte in die chinesische solle das Selbstverständnis der koreanischen Minderheit, ein Teil des chinesischen Vielvölkerstaates zu sein, gestärkt werden.

Doch kann das Geschichtsbild Südkoreas anstandslos auf die seit ca. 160 Jahren in China ansässige koreanische Minderheit übertragen werden? Wie und warum sich die Darstellungen koreanischer Geschichte zwischen Historikern der koreanischen Minderheit in China und denen der koreanischen Nationalstaaten unterscheiden, wird in diesem Vortrag diskutiert werden.

Lukas Witt studierte die Fächer Sinologie und Koreanistik an der Eberhard Karls Universität Tübingen (Bachelor) und der Universität Hamburg (Master in Sinologie). Begleitet wurde das Studium von mehreren Auslandsaufenthalten an verschiedenen Universitäten in China (u.a. Peking-Universität, Fudan-Universität), sowie einem einjährigen Aufenthalt an der Yonsei University in Seoul, Südkorea. Zurzeit arbeitet er an seiner Dissertation im Fach Sinologie zur Geschichtsschreibung der koreanischen Minderheit in China.

Der Zugangslink zur Online-Plattform wird nach erfolgter Anmeldung verschickt.

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Konzept und Moderation: Dr. Wang Yi, Teamleiterin der Abteilung Internationales, Universität Hamburg

Referent: Huang Tian

Diplomatie des „schwachen Landes“: Die Vielschichtigkeit der Außenbeziehungen in der Spät-Qing-Zeit

Im Jahr 1898 erwarb das Deutsche Kaiserreich die Kiautschou-Bucht in Nordchina. Im Zuge der Ausweitung des deutschen Einflusses in den umliegenden Gebieten kam es häufig zu Konflikten zwischen chinesischen Anwohnern und deutschen Soldaten, Missionaren sowie Geschäftsleuten, welche diplomatische Zwischenfälle zur Folge hatten.

Für den chinesischen Gesandten in Berlin zu dieser Zeit wurde die Auseinandersetzung mit diesen Zwischenfällen die tägliche Arbeit. Obwohl er an der Frontlinie der Diplomatie zwischen Qing und Deutschland stand, lag der Ausgang der Verhandlungen nicht in seiner Hand. Mehrere andere chinesische Akteure waren ebenfalls an diesen Verhandlungen beteiligt. Zugleich wurden die Schwachstellen dieses vielschichtigen Systems auch häufig von dem Deutschen Kaiserreich für seine Zwecke ausgenutzt. Am Beispiel von dem Gesandten Lü Haihuan soll versucht werden, diese komplexe diplomatische Konstellation vor über hundert Jahren aufzuzeigen.

Huang Tian studierte Ingenieurwissenschaften und Geschichte an der Northwestern Polytechnical University und der Shanghai Akademie der Sozialwissenschaften, begleitet durch Forschungsaufenthalte an der Fudan University und der National Taiwan University. Zurzeit promoviert er im Fach Sinologie zu dem chinesischen Diplomaten Lü Haihuan, der Ende 19. Jahrhundert die Qing-Dynastie in Deutschland vertrat.

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Konzept und Moderation: Dr. Wang Yi, Teamleiterin der Abteilung Internationales, Universität Hamburg

Referent: Chen Xinsheng, Ph.D. student in Journalism School, Fudan University

Chinese Postal System as Media

Postal system could be seen as a so-called “new media” in late Qing dynasty. Other than existing  researches which regards postal system as a simply channel of information,  this lecture, from a theoretical approach of mediology, would present how Chinese postal system was historically established, how it changed relations between human and word, enabled new forms of communication and therefore created a type of media culture. Based on it, this lecture will discuss, how the case of Chinese postal system can promote our understanding of digital media.

Chen Xinsheng is a Ph.D. student in Journalism School, Fudan University and visiting Ph.D. student in University of Hamburg. His research interests include media history and urban communication. His ongoing Ph.D. thesis is a media-cultural analysis of postal system in late imperial China. Before Entering to Master-Doctor combined program in Fudan University, he got his Bachelor degree (2015) in Journalism School, Fudan University as well.

The event will be held in English.

Hinweis: Die Veranstaltung unterliegt den Hygieneanforderungen, die von uns laufend den aktuellen Verhältnissen angepasst werden, siehe www.ki-hh.de/hygiene. Die Teilnehmerzahl ist entsprechend begrenzt, unsere Bestätigung richtet sich nach der Reihenfolge des Anmeldeeingangs. Im Bedarfsfall wird die Veranstaltung auf Zoom-Basis durchzuführen sein, dann für eine unbegrenzte Teilnehmerzahl.

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Konzept und Moderation:
Dr. Wang Yi, Teamleiterin der Abteilung Internationales, Universität Hamburg

Referentin:
Babette Bernhardt , Universität Hamburg

China und die DDR: Bücher für Völkerfreundschaft und Sozialismus.

Die ostdeutsch-chinesischen Literaturbeziehungen im Spiegel von 40 Jahren wechselvoller Geschichte.

Die DDR und die Volksrepublik China waren zwei sozialistische Staaten, die vierzig Jahre lang sehr vielseitige, wechselvolle und widersprüchliche Beziehungen erlebten. Den von ideologischer Übereinstimmung, Völkerverständigung und einer regelrechten “China-Euphorie“ geprägten Anfangsjahren, folgte eine diplomatische Eiszeit. Der sino-sowjetische Bruch, Chinas „Großer Sprung“ und die „Kulturrevolution“ führten zur Entzweiung der beiden Staaten, die sich erst in den 1980er Jahren langsam wieder annäherten. Einen wesentlichen Bestandteil der Beziehungen stellten die Kulturbeziehungen dar. Diese waren vorwiegend idealistisch und politisch-propagandistisch geprägt. Das Chinabild in der DDR wandelte sich analog zu den politischen Ereignissen – vom großen sozialistischen Bruder über Misstrauen und Feindseligkeit zur Zeit der „Kulturrevolution“ hin zum sozialistischen Riesenland der Zukunft. Wie gestalteten sich die Kulturbeziehungen, welche Rolle spielte der literarische Austausch im Prozess der politischen Einflussnahme? Wie wirkten sich Bücher auf das Chinabild in der DDR aus und welchen Einfluss hatten reisende Schriftsteller_innen? Diese und weitere Fragen zur Bedeutung der chinesischen Literatur in der DDR möchte der Vortrag beantworten.

Babette Bernhardt hat Transkulturelle Kommunikation, Kommunikationswissenschaft und Übersetzen an den Universitäten Wien, Leipzig und Peking studiert. Derzeit promoviert sie an der Universität Hamburg zur Geschichte der chinesischen Literatur in der DDR und ist außerdem als freiberufliche Übersetzerin tätig.

Vortrag „Chinese im Viertel“

Referent: Dr. Lars Amenda, Historiker

In diesem Vortrag spricht Dr. Lars Amenda über die chinesische Migrationsgeschichte in Hamburg, die NS-Verfolgung der chinesischen Migranten und ihrer deutschen Partnerinnen. Das Bild „Chinese im Viertel“ von Elfriede Lohse-Wächtler dient als Bezugspunkt. Die Künstlerin zog in den 1920er Jahren nach Hamburg und malte viele Bilder gesellschaftlich stigmatisierter Gruppen, bevor sie selbst Opfer des NS-„Euthanasie“-Programms wurde.

Dies ist eine Veranstaltung des Konfuzius-Instituts an der Universität Hamburg in Kooperation mit fluctoplasma und der Bücherhalle Wilhelmsburg.

Der Vortrag „Chinese im Viertel“ findet im Rahmen der fluctoplasma-Ausstellung in der Bücherhalle Wilhelmsburg statt. Ausstellungsbeginn ist am 20.10.

Den Mitschnitt des Vortrages finden Sie in Kürze auf unseren Seiten!

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Konzept und Moderation:
Dr. Wang Yi, Teamleiterin der Abteilung Internationales,
Universität Hamburg

Referentin:
Stefanie Schaller, Universität Hamburg

Unterwegs auf Feldforschungsreise zu nationalen Gedenkorten in der Volksrepublik China

„Der Toten zu gedenken gehört zur menschlichen Kultur. Der Gefallenen zu gedenken, der gewaltsam Umgebrachten, derer, die im Kampf, im Bürgerkrieg oder Krieg umgekommen sind, gehört zur politischen Kultur.“

Mit diesen Worten leitet der Historiker Reinhart Koselleck 1994 seine Ausführungen zu Gedenkorten und Geschichtsgedenken ein. Wem oder was Staaten gedenken und welche Aspekte der Geschichte gelobt, kritisiert oder betrauert werden, hängt von ihrem politischen und historischen Selbstverständnis ab. Hierbei spielen Gedenkorte eine bedeutende Rolle bei der Kultivierung nationalen Bewusstseins und Zusammenhalts.

In Stefanie Schallers Forschungsprojekt gilt das Interesse den Funktionen staatlicher Gedenkorte in der Volksrepublik China und dem dadurch vermittelten Gedenken moderner Geschichte. Dafür hat sie zwischen März und November 2019 eine Feldstudie zu rund 50 Museen und Gedenkorten in 11 Provinzen und 17 Städten durchgeführt. Der Vortrag zum Thema beschäftigt sich mit der Planung und Durchführung der Feldstudie, den dabei gesammelten Impressionen sowie ersten daraus gezogenen Erkenntnissen.

Stefanie Schaller studierte Sinologie und Politikwissenschaft an der Universität Hamburg mit Auslandsaufenthalten in Peking und Hangzhou. Seit 2018 promoviert sie an der Universität Hamburg und der Fudan-Universität. Die vergangenen zwei Jahre lebte und forschte sie in Shanghai.

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The event will be held in English.

Concept and moderation:

Dr Wang Yi, Team leader of the international department, University of Hamburg

Speaker: Dr Hongwei Bao, University of Nottingham

Queer China: Lesbian and Gay Literature and Visual Culture under Postsocialism

In the past four decades, lesbian, gay and other sexual minorities have been increasingly visible in the People’s Republic of China; there has also been a proliferation of queer cultural production – including literature, art, film and performance – associated with these identities. These changes constitute part of the broader social transformations in gender, sexuality, and desire – a process which the author calls ‘postsocialist metamorphosis’ – that is related to China’s postsocialist condition and its ambivalent relationship to the world.

This talk is based on the author’s new book Queer China: Lesbian and Gay Literature and Visual Culture under Postsocialism. It examines queer literature and visual culture in China’s post-Mao and postsocialist era (1976 to present). The book reveals a queer China in its ideological complexity and creative energy through a wide range of case studies: from poetry to papercutting art, from ‘comrade/gay literature’ to girls’ love fan fiction, from lesbian film to activist documentary, and from a drag show in Shanghai to a public performance of same-sex wedding in Beijing. The author suggests that these cultural productions not only function as context specific and culturally sensitive forms of social activism; they also produce distinct types of gender and sexual subjectivities.

More information about the book:

https://www.routledge.com/Queer-China-Lesbian-and-Gay-Literature-and-Visual-Culture-under-Postsocialism/Bao/p/book/9780367462840

https://www.taylorfrancis.com/books/9781003027898

Dr Hongwei Bao is an associate professor in media studies at the University of Nottingham, UK, where he also directs the Centre for Contemporary East Asian Cultural Studies. He obtained his PhD in Gender and Cultural Studies at the University of Sydney. His research primarily focuses on queer media and culture in contemporary China. He is the author of Queer Comrades: Gay Identity and Tongzhi Activism in Postsocialist China (NIAS Press, 2018) and Queer China: Lesbian and Gay Literature and Visual Culture under Postsocialism (Routledge, 2020).

More information about the author:

https://www.routledge.com/authors/i19813-hongwei-bao

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The event will be held in English.

Concept and moderation:
Dr Wang Yi, Team leader of the international department, University of Hamburg

Speaker:
Lucien Mathot Monson, PhD candidate at the University of South Florida

The Forgotten Sex: Ren 仁 and the Feminist Thought of the Hundred Days’ Reformers

The philosophers behind China’s ill-fated Hundred Days’ Reform of 1898 – Kang Youwei 康有为, Tan Sitong 谭嗣同, and Liang Qichao 梁启超 – saw the liberation of women as central to modernization. However, their feminist critiques can easily be misunderstood if we don’t first understand the kind of sexism to which they were responding and how it related to the Confucian philosophy of ren 仁 (humanity/humaneness) and self-cultivation. Specifically, Confucian thought had given rise to a culture of “correlative sexism,” which was paradoxically responsible for both the practice of footbinding and the warrior heroine Hua Mulan.

This presentation explores the conceptual landscape of gender in Confucian thought and how it informed early modern feminist critiques in China. While women were an integral part of the cultivation of a ren society, the Confucian classics focused almost exclusively on the self-cultivation of men. The self-cultivation of women was an afterthought and the social roles they were given often condemned them to lives of subservience. The Hundred Days Reformers developed a feminist thought where women and men shared coequal responsibility for the cultivation of society and believed reform could not be achieved apart from the liberation of women.

Lucien Mathot Monson is a doctoral candidate and adjunct professor at the philosophy department of the University of South Florida. He specializes in the history of philosophy with a focus on Chinese and European philosophy of modernity. Between 2018-2020 he was at Fudan University in Shanghai conducting research through the Confucius New China Studies Joint PhD Fellowship Program on his dissertation, “Learning to be Human: Ren 仁, Modernity, and the Philosophers of China’s Hundred Days’ Reform”, which examines the emergence of philosophical modernity in China and its relationship to the concept of ren.