Young Scholars Forum

China entdecken, China erleben, China begreifen: Junge Wissenschaftler:innen reden von eigenen Erfahrungen

Concept and moderation:
Dr Wang Yi, Director, International Office, University of Applied Sciences Bonn-Rhein-Sieg

Speaker:
Janko Šćepanović, Ph.D., East China Normal University

In 2021 Shanghai Cooperation Organization (SCO) marked its twentieth anniversary. It originated in the 1990s negotiations between China on the one side and Russia and several Central Asian Republics on the other. Following its formal institutionalization in 2001, SCO had grown considerably. Today, it comprises eight full-fledged members and several observers and dialogue partners. At the 2021 summit, it was announced that Iran would become a member, while Saudi Arabia, Qatar, and Egypt would all join the organization as dialogue partners. This effectively transformed SCO into an organization with an impressive reach. As its size and composition grew, SCO objectives had also evolved. However, this exposed differences in the perception of SCO’s global role between its two principal members: Russia and China.

Dr. Janko Šćepanović is a Postdoctoral Researcher at the Center for Russian Studies in the School of Politics and International Relations of East China Normal University in Shanghai. He holds a Ph.D. degree in International Politics from Fudan University and an M.A. in Middle Eastern Studies from the Graduate Center of the City University of New York (CUNY). His research focuses on Russia’s foreign policy in the former Soviet space, the Middle East, Southeast Europe, and regional institution-building in Greater Eurasia.

The event will be held in English and takes place on Zoom online platform.

Young Scholars Forum

China entdecken, China erleben, China begreifen: Junge Wissenschaftler:innen reden von eigenen Erfahrungen

Konzept und Moderation:
Dr Wang Yi, Leitung des International Office an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Referent:
Lennart Riedel, Institut für Sinologie, Heidelberg

Das neue Wissenschaftskonzept der Volksrepublik China und seine rechtlichen Grauzonen

2016 forderte der Staatsrat der Volksrepublik China alle Institutionen höherer Bildung auf, eine der Ideologie der Kommunistischen Partei entsprechende Epistemologie (Erkenntnistheorie) zu entwickeln. Diese soll gestützt auf den Marxismus nicht nur für ein neues, eigenes System des Wissenschaftsdiskurses, sondern auch für zu gründende Wissenschaftsdisziplinen „mit chinesischen Eigenschaften“ als Grundgerüst dienen. Neben Sozial- sind hiervon auch die Geisteswissenschaften betroffen. Aber was bedeutet dies nun konkret für die Praxis in Forschung und Lehre an chinesischen Universitäten?

Der Vortrag geht dieser Frage in zwei Aspekten nach: Zunächst wird aufgezeigt, wie Gesetzestexte und behördliche Anordnungen das neue Wissenschaftskonzept definieren und welche Verpflichtungen damit für Wissenschaftler*innen einhergehen. Hierbei wird auch zur Sprache kommen, warum die neuen Einschränkungen keine Verletzung des seit 1982 von der Verfassung gewährten Rechtes auf Wissenschaftsfreiheit darstellen, und was letzteres von seinem deutschen Gegenstück unterscheidet. Im zweiten Teil des Vortrages wird dann anhand von Beispielen aus kürzlich veröffentlichten wissenschaftlichen Abhandlungen erläutert, inwieweit die neuen Richtlinien die chinesische Forschung verändert haben. In den Fokus gerückt wird hierbei auch, wie Wissenschaftler*innen es auf kreative Art und Weise schaffen, weiterhin legal politisch kritische Standpunkte zu vertreten.

Lennart Riedel hat Sinologie in Heidelberg, Peking und Oxford studiert und ist zurzeit Akademischer Mitarbeiter am Institut für Sinologie in Heidelberg. Zeitgleich promoviert er über die Anti-Obszönitätskampagne in der Volksrepublik China und deren Auswirkung auf das Zensursystem, besonders in Bezug auf Literatur. Im Zuge seiner zusätzlichen Beschäftigung mit dem Thema Wissenschaftsfreiheit ist auch die Ausstellung „Red and Expert – Negotiating Academic Freedom in China“ entstanden, die er inhaltlich kuratiert hat, und die zurzeit in der CATS-Bibliothek in Heidelberg zu sehen ist.

 

Deutsch-Chinesische Ecke: „Tattoo-Kultur in China und Deutschland: Trends und Tabus“

„Tattoo-Kultur in China und Deutschland: Trends und Tabus“

Am Anfang als Bestrafung gedacht, heute ein zeitloser Trend: Die Tattoo-Kultur hat sich in China in den letzten 5.000 Jahren stark verändert. Junge Menschen akzeptieren Tätowierungen heutzutage zwar eher, aber weil sie nicht der chinesischen konfuzianischen Kultur entsprechen, halten die meisten älteren Menschen sie für untragbar.

Yina Liu und Linda Götze vom Konfuzius-Institut Hamburg laden herzlich zu einer Online-Runde zum Thema ein. Wir fragen uns bei der Deutsch-Chinesischen Ecke: Welche Menschen tragen eigentlich Tattoos und warum? Sind deutsche Stereotype mit denen in China vergleichbar?

Ab dieser Ausgabe wird die Deutsch-Chinesische Ecke vom Kultursonntag zeitlich entkoppelt und findet in Zukunft als eigenständige Veranstaltung statt.

Young Scholars Forum: Chinesische Sprache und Kultur in den Augen deutscher Reisender

Der kulturelle Austausch zwischen China und Deutschland blickt auf eine lange Tradition zurück. In zahlreichen Forschungsarbeiten über die interkulturellen Begegnungen beider Länder kommen „Sprache“ und „Kultur“ oft als wichtige Konzepte vor. Für die deutschen Reisenden um 1900 stellte Chinesisch aufgrund der einzigartigen Schriftzeichen und Aussprache eine fremdartige Sprache dar. Wie nahmen sie die chinesische Sprache während und nach ihrer Reise wahr? Der Vortrag untersucht die Fremdwahrnehmung von der chinesischen Sprache und Kultur am Beispiel von den Reiseberichten von Hermann Keyserling und Engelbert Krebs. Dabei wird den Fragen nachgegangen, welche Vorstellungen von Sprache und Kultur in den Reiseberichten sichtbar sind, inwieweit die Sprache und insbesondere die chinesischen Schriften mit kulturellen Faktoren, Mentalitäten oder spezifischen Charaktereigenschaften in Verbindung gebracht werden?

Konzept und Moderation:
Dr Wang Yi, Leitung des International Office an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Referent:

Jinjie Liang erlangte 2021 an der Fudan-Universität den akademischen Grad Master of Arts in Deutscher Literatur. Er promoviert jetzt an der Universität Luxemburg unter der Betreuung von Prof. Dr. Adelheid Hu. Sein Forschungsthema lautet „Perspektiven auf die chinesische Sprache und Kultur in deutschen Reiseberichten um 1900“. Sein Forschungsinteresse schließt Interkulturalität in der deutschen Literatur, sprachliche und kulturelle Differenz, Mehrsprachigkeit ein. In der Freizeit ist er ein leidenschaftlicher Koch und Volleyballspieler.

Der Eintritt ist frei.

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Deutsch-Chinesische Ecke: „Kunst auf Textil: Hochzeitsmode in China und in Deutschland“

Glühend rote Seide und goldene Fäden stellen Phönixe dar, die im Begriff sind abzuheben; Der angenehme Klang des raschelnden Goldschmucks: Diese Eindrücke sind bei einer traditionellen chinesischen Hochzeit nicht wegzudenken. Demgegenüber eine typisch westliche Hochzeit mit leichtem Schleier, eleganten weißen, mehrlagigen Kleidern; Diamanten, die das Licht glitzernd reflektieren. In dieser Ausgabe der Deutsch-Chinesischen Ecke werden wir über die Kunst der Kleidung bei chinesischen und deutschen Hochzeiten sprechen.

Yina Liu und Linda Götze vom Konfuzius-Institut Hamburg laden herzlich zu einer Online-Runde zum Thema ein.

Die Deutsch-Chinesische Ecke ist vom Kultursonntag zeitlich entkoppelt und findet in Zukunft als eigenständige Veranstaltung statt.

Der Eintritt ist frei.

Young Scholars Forum: FERNWEH SUCHT HEIMWEH – 浪迹远方寻乡愁 (Nachholtermin)

Konzept und Moderation:
Dr Wang Yi, Leitung des International Office an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Referent:

Gao Yutao, Shanghai

Der chinesische Künstler Gao Yutao verbindet in seinen Arbeiten klassische Techniken aus der Fotografie mit modernen Methoden und Materialien. Nach dem Abschluss am Sichuan Fine Arts Institute führte ihn sein Weg auf die internationale Bühne. Neben gemeinschaftlichen  Ausstellungen in China, Belgien und Frankreich präsentierte er seine Werke vor allem in Deutschland in Solo-Ausstellungen, u.a. in Düsseldorf. Dort absolvierte er 2019 die Kunstakademie unter der Leitung von Katharina Fritsch. Gao gewann mit seinen diversen fotografischen Projekten verschiedene Preise und internationale Anerkennung. Als Reisender zwischen der westlichen und chinesischen Kunstwelt, kann er aufschlussreiche Erkenntnisse zu dieser Verbindung mit uns teilen und diese neu interpretieren.

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Fernweh sucht Heimweh

Der Vortrag konzentriert sich auf drei Fragen:

Die erste Frage: Worum geht es in der Kunst eigentlich? Das ist eine Frage, die schon oft gestellt wurde und die ich mir auch stelle. Kürzlich fiel mir eine Beschreibung der Poesie durch die polnische Dichterin Szymborska ein, die schrieb: „Was ist Poesie, und was ist Poesie? Auf diese Frage ist mehr als eine unsichere Antwort gegeben worden. Aber ich verstehe sie nicht, ich verstehe sie nicht, und doch klammere ich mich an sie, als hielte ich mich an einem lebensrettenden Geländer fest.“ Kunst ist wahrscheinlich auch für mich so etwas, und der Vortrag erzählt von einigen meiner Kunstwerke und den Gefühlen, die ich beim kreativen Prozess empfinde.

Die zweite Frage: Su Shi sagte: „Wo mein Herz in Frieden ist, ist mein Zuhause.“ Was hat mir meine zweite Heimat (Düsseldorf) während meines sechsjährigen Aufenthalts in Deutschland gegeben?

Die dritte Frage: Was kann ein Künstler tun, nachdem Beuys gesagt hat, dass jeder Mensch ein Künstler ist?

Fernweh sucht Heimweh (浪迹远方寻乡愁)

讲座主要围绕三个问题:

第一个问题:艺术到底是什么?这个问题,常被人提及,自己也会自问。最近看到波兰诗人辛波斯卡关于诗的描述,有种莫名的触动,她这样写道:“诗,然而诗究竟是怎么样的东西?针对这个问题,人们提出的不确定答案不只一个。但是我不懂,不懂,但又紧抓着它不放,仿佛抓住了救命的栏杆。”艺术大概对我而言也是这样一个东西吧,讲座中分享一些我的艺术作品以及创作过程中所得到感触。

第二个问题:苏轼言:“此心安处是吾乡。” 在长达六年的旅德生活,我的第二故乡(杜塞尔多夫)给与了我什么?

第三个问题:当博伊斯提出人人都是艺术家之后,艺术家还能做什么?

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Der Eintritt ist frei.

Hamburg-Shanghai Network

Das Konfuzius-Institut lädt zu einem geselligen Abend mit Networking ein. Bei dem diesjährigen Hamburg-Shanghai Network handelt es sich um eine Kooperationsveranstaltung des Konfuzius-Institut Hamburg und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT Hamburg).

Einleitend spricht Dr. Sophie Fetthauer über das Verhältnis der NS-Flüchtlinge im Shanghaier Exil zu chinesischer Musik. Die Beziehung zwischen NS-Flüchtlingen und Chinesen in den 1930er und 1940er Jahren wird von der Forschung teils positiv als Freundschaft, teils negativ vor dem Hintergrund eines Kulturschocks interpretiert. Ziel des Vortrags ist es, dieses Verhältnis einmal genauer aus musikalischer Perspektive zu bestimmen. Die Beziehung der Flüchtlinge zu chinesischer Musik zeigt sich unter anderem in überlieferten Zeitungsartikeln und Memoiren. Es wird deutlich, wie variabel, vor allem aber abhängig dieses Verhältnis vom individuellen Wissen und der jeweiligen Erfahrung der Flüchtlinge war.

Die Pianistin Alexandra Sostmann setzt sich mit ihrer Darbietung von Klavierwerken Wolfgang Fraenkels und Sang Tongs mit der Neuen Musik dieser Zeit auseinander. Frau Fetthauer lässt diesbezüglich einen kurzen Einblick in die Musik Fraenkels und Tongs, ihre Besonderheiten und die daraus resultierenden Einflüsse in ihren Vortrag einfließen.

Beim anschließenden geselligen Teil mit chinesischen und deutschen Snacks und Getränken haben die Gäste die Möglichkeit, sich miteinander sowie mit den Referierenden zum Thema auszutauschen.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Vortrag: Kult und Kosmos im alten China – und ihr modernes Echo

Abstract: Dr. Hans-Wilm Schütte spricht in diesem Vortrag über den kultisch-magischen Bezug zur Natur und zum Kosmos, der die chinesische Kultur bereits vor über 2000 Jahren prägte und der teilweise bis in unsere Gegenwart anhält. Das auffälligste Beispiele dafür sind die kaiserlichen Altäre in Peking, von denen der wohl bekannteste der Himmelsaltar, bzw. der Himmelstempel ist.

Der Bezug zum Kosmos zeigt sich aber auch im alltäglichen Leben: durch die Ausrichtung der Gebäude sowie Stadtgrundrisse nach den Regeln des fengshui, die sich besonders auf die Himmelsrichtungen beziehen. Dies spiegelte sich ebenfalls in Opferhandlungen an die Ahnen, an Konfuzius, aber auch an die Götter des Buddhismus und Taoismus wider.

Der Natur- und Kosmoskult durchdrang so nicht nur alle Epochen der chinesischen Geschichte, sondern prägte (mindestens in Nordchina) auch das Raumverständnis aller sozialen Schichten.

Referent: Dr. Hans-Wilm Schütte ist Sinologe und freiberuflicher Publizist. Er lehrte an den Universitäten von Hamburg und Marburg sowie an der Hochschule Bremen und zählt zu den meistgelesenen deutschen China-Autoren. Er ist ebenfalls Mitherausgeber des Großen China-Lexikons.

Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.

Eintritt frei

Deutsch-Chinesische Ecke: Faszinierender Manhua – Kunst ohne Grenzen

Ursprünglich aus Japan stammend, entwickelte sich das Comiczeichnen zu einer eigenständigen Kunstform in China – dem Manhua (漫畫 | Mànhuà). Die Veränderungen der Inhaltsgeschichte sowie zwischenmenschliche Beziehungen oder Körperlichkeit und Humor, die nicht nur die Jugend begeistern, werden bei diesem Vortrag beleuchtet. Gemeinsam werden die wesentlichen Aspekte und Techniken kennengelernt, die in eigene Manhua-Geschichten einfließen können. Das hier erlernte Wissen kann beim Manhua-Workshop am 11.06.2023 im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Kultursonntags praktisch angewendet werden.

Der Eintritt ist frei.

Young Scholars Forum: Richard Wilhelm und der chinesisch-westliche Kulturtransfer

Konzept und Moderation:
Dr. Wang Yi, Leitung des International Office an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Referent:
Dr. Yuan Weishi, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Yuan Weishi ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent für internationale Angelegenheiten an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er hat einen BA in Anglistik von der Universität Xiamen und einen MA in Euroculture von der Rijksuniversiteit Groningen und der Georg-August-Universität Göttingen. Im Jahr 2021 promovierte Yuan an der Georg-August-Universität Göttingen. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit Albert Schweitzers Interpretation der chinesischen Philosophie im Rahmen der ethischen Philosophie der Ehrfurcht vor dem Leben.
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Eine Studie zu Richard Wilhelms „Die Seele Chinas“

Dieser Vortrag konzentriert sich auf die Formen des Kulturtransfers in Richard Wilhelms China-Reiseschriften, die in „Die Seele Chinas“ (1925) zusammengefasst sind. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der wechselseitigen Übertragung des Konzepts der „Seele“ zwischen Ost und West. In „Die Seele Chinas“ schuf Wilhelm Kontaktzonen, die als eine komplexe Verflechtung unterschiedlicher Denkweisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach einer Reihe von gesellschaftlichen Veränderungen sowohl in Deutschland als auch in China verstanden werden können. Wilhelm war entschlossen, diesem Werk an die in Europa einflussreiche analytische Psychologie anzuknüpfen und die alten geistigen Gesetze der chinesischen Philosophie zu veranschaulichen, vor allem als Reaktion auf die vorherrschende europäische Esoterik-Bewegung sowie auf die Abkehr vom Konfuzianismus in China. 

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Vortrag und Diskussion finden auf Englisch statt. Der Eintritt ist frei.
Teilnahme via Zoom: https://us02web.zoom.us/j/87908938538?pwd=VmI1amErSnhGNk13bi92UDVORHB3Zz09