(66) Vom Zyklus der Tierkreiszeichen zum Aufbruch in die Zukunft: Zeitwahrnehmung und -reflexion aus chinesischer und deutscher Perspektive

DEUTSCH-CHINESISCHER NEUJAHRSDIALOG

Samstag, 08.02.2020, 18.00 Uhr  

Referenten:

Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor des China Centrum Tübingen, Präsident des Erich-Paulun-Instituts, Seniorprofessor der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Prof. em. für Ostasiatische Literatur- und Kulturwissenschaft der Universität Göttingen, Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel a.D.

Prof. Dr. Li Shuangzhi, Germanist der Fudan-Universität, z.Zt. Gastwissenschaftler der Universität Hamburg

Moderator: N.N.

Mit dem Jahr 2020 beginnt nicht nur das dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, sondern es ist als das „Jahr der Ratte“ auch der Auftakt eines neuen zwölfjährigen Zyklus nach dem chinesischen Mondkalender. Dass Chinesen seit Jahrtausenden den Lauf der Zeit mit zwölf Tieren im Kreislauf markieren, hat die Zeitvorstellung in weiten Teilen Ostasiens inspiriert. Hingegen ist die gegenwärtige Zeitwahrnehmung von Chinesen, mit Einflüssen aus dem Westen, von der atemraubenden Geschwindigkeit der Modernisierung geprägt – flankiert von Schlagwörtern wie Revolution, Reform, neue Ära, Innovation, aber auch Renaissance. Deutschland, als ein eigentlich verspätetes Industrieland in Europa, war lange Zeit das Vorbild für das moderne China, entwickelte aber schon mit Friedrich Nietzsche und Oswald Spengler eine Tradition der kritischen Reflexion über die lineare Fortschrittsideologie. Angesichts des Klimawandels wiederum ist die Auseinandersetzung mit dem Wachstumswahn in beiden Ländern an der Tagesordnung.

Was für eine Rolle spielen die Tierkreiszeichen im heutigen Alltagsleben von Chinesen? Wie interpretieren Deutsche das Tiersymbol mit westlichen Assoziationen? Inwieweit lässt sich ein Wandel des Zeitbewusstseins in den letzten Jahrhunderten in China und in Deutschland beobachten? Was für Erkenntnisse lassen sich durch den Vergleich verschiedener Entwicklungsreflexionen gewinnen? Aus Anlass des DEUTSCH-CHINESISCHEN NEUJAHRSFESTS lädt das Konfuzius-Institut zum Gespräch mit einem chinesisch-deutschen Wissenschaftlerduo in das MARRK, Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, ein.

Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK), Rothenbaumchaussee 64
12 € (erm. 8 €) inklusive Sekt und Selters mit Brezeln