立冬 Lìdōng
10. November 2024
Am 07. November feierte man in China den „Beginn des Winters“, auf Chinesisch 立冬Lìdōng. Lìdōng ist der 19. der insgesamt 24 Sonnenperioden, in die ein Jahr unterteilt wird.
Was ist denn aber nun eine „Sonnenperiode“? Im alten China wurde das Jahr in 24 Abschnitte eingeteilt. Die Abschnitte heißen 节气 Jiéqi (im Deutschen: „Sonnenperiode“). Entwickelt wurden die Jiéqi in Gebieten am Gelben Fluss. Die Abschnitte wurden anhand der Wechsel der Jahreszeiten, der Astronomie und anderer Naturphänomene in dieser Region festgelegt und später nach und nach landesweit angewandt. Der erste Abschnitt ist der Beginn des Frühlings und der letzte die Große Kälte. Ein Abschnitt dauert etwa einen halben Monat. Die Menschen richteten ihren Alltag nach den Jiéqi aus, um so ein gesünderes Leben zu leben.
Am 07. November 2024 wurde nun also der Beginn der 19. Sonnenperiode, Lìdōng, gefeiert. Das Team des Konfuzius-Instituts Hamburg hat sich zu diesem Anlass eine besondere Veranstaltung überlegt. Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen wollte sie mehr über die Bräuche zu Beginn des Winters erfahren. Nach einer kurzen Einleitung über die Sonnenperioden sahen sich die Teilnehmer:innen ein kurzes Video über die Bräuche in Shaoxing an. Besonders das Winterschwimmen und die Weinherstellung spielen in dieser Stadt zu Beginn des Winters eine große Rolle. Außerdem wurde ein sehr interessantes Spiel vorgestellt, dieses heißt 曲水流觞 Qǔ shuǐ liú shānɡ.
„Qū shuǐ liúshāng“ ist ein altes traditionelles chinesisches Spiel, das normalerweise in Gärten oder im Freien gespielt wird. Bei dem Spiel sitzen die Teilnehmer um einen langsam fließenden Bach oder eine künstliche Wasserstraße herum, während Weingläser auf dem Wasser schwimmen. Das Weinglas schwimmt mit dem Wasser. Vor wem das Glas stehen bleibt, der muss spontan ein Gedicht komponieren, ein Lied singen oder eine Geschichte erzählen.
Dieses Spiel durften die Teilnehmer:innen dann auch selber ausprobieren. Allerdings musste natürlich niemand aus dem Stegreif ein Gedicht aufsagen, sondern es konnten auch Angewohnheiten im Winter oder schöne Wintererlebnisse geteilt werden. Dabei wurden die Teilnehmer:innen ermutigt, auch auf Chinesisch vorzutragen. Im Anschluss fand dann eine offene Diskussionsrunde statt, bei der sich die Teilnehmer:innen untereinander austauschen konnten. Zum Abschluss der Veranstaltungen trugen die Referentinnen noch vor, wie man sich laut der chinesischen Medizin im Winter gesund und fit halten kann. Danach übten alle Teilnehmer:innen die Qìgōng-Form Bāduànjǐn und gingen mit gestärktem Qì und neuem Wissen nach Hause.
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