Abstract: Dr. Hans-Wilm Schütte spricht in diesem Vortrag über den kultisch-magischen Bezug zur Natur und zum Kosmos, der die chinesische Kultur bereits vor über 2000 Jahren prägte und der teilweise bis in unsere Gegenwart anhält. Das auffälligste Beispiele dafür sind die kaiserlichen Altäre in Peking, von denen der wohl bekannteste der Himmelsaltar, bzw. der Himmelstempel ist.
Der Bezug zum Kosmos zeigt sich aber auch im alltäglichen Leben: durch die Ausrichtung der Gebäude sowie Stadtgrundrisse nach den Regeln des fengshui, die sich besonders auf die Himmelsrichtungen beziehen. Dies spiegelte sich ebenfalls in Opferhandlungen an die Ahnen, an Konfuzius, aber auch an die Götter des Buddhismus und Taoismus wider.
Der Natur- und Kosmoskult durchdrang so nicht nur alle Epochen der chinesischen Geschichte, sondern prägte (mindestens in Nordchina) auch das Raumverständnis aller sozialen Schichten.
Referent: Dr. Hans-Wilm Schütte ist Sinologe und freiberuflicher Publizist. Er lehrte an den Universitäten von Hamburg und Marburg sowie an der Hochschule Bremen und zählt zu den meistgelesenen deutschen China-Autoren. Er ist ebenfalls Mitherausgeber des Großen China-Lexikons.
Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt.
Eintritt frei